Marktstände des Hauses
Ihr Lieben, es ist schon wieder passiert. Wir haben einen neuen persönlichen Beitrag für euch. Der erste war ja zum Thema „Hinter den Kulissen des Hauses (Klick hier)“, der heutige ist zum Thema Marktstände des Hauses.
Zu den alten Hasen in Sachen Marktstände zählen wir vermutlich nicht, aber Wiederholungstäter sind wir ja schon. Im Frühjahr vor fünf Jahren haben wir damit angefangen, unsere Basteleien auf Märkten zu verkaufen. Nicht immer im Mutter-Tochter Duo, aber immer mit unseren Lieben an der Seite 😉 Damals mussten wir uns noch ein bisschen zurecht finden: was geht? Was geht nicht? Wie verkauft man und wann bleibt die Kasse leer?
Das klingt jetzt sehr finanzorientiert, ist so aber gar nicht gemeint. Tatsächlich beginnen wir meist drei bis vier Monate vorher, unsere Produkte vorzubereiten und zu basteln, vieles bereiten wir auch schon befüllt vor. Da will man bei den Märkten also wenigstens den Materialwert bekommen. Ja gut…ein klitzekleines Taschengeld, so als Anerkennung, wäre auch nicht schlecht. Man hat ja Träume…Die Frage, wie schnell wir einen Marktstand vorbereiten können mit dem zusätzlichen Wunsch: „Sagen Sie, schaffen Sie das bis nächste Woche?“ mussten wir also hin und wieder schon hysterisch lachend zurückweisen.
Inzwischen hat sich bei uns…
…eine angenehme Routine eingestellt. Zumindest was den Standaufbau, das Auto packen und unsere kleinen Tricks und Kniffe angeht.
Wir nehmen beispielsweise immer genug Wechselgeld mit, Preisschilder sind bei uns vorn und hinten beschriftet, um schneller und unauffälliger zusammen zu rechnen, der erste Hilfe Kasten für beschädigte Basteleien ist eingepackt und die Thermoskanne Tee steht für kältere Standorte immer bereit. In diesem Jahr haben uns der JensMann und die liebe Bastelschwester von da sogar mit Wärmesohlen für die Schuhe ausgestattet! Die können wir übrigens wärmstens empfehlen. So waren wir perfekt gegen Kälte gewappnet. Wir haben sogar (jetzt bitte nicht lachen) einen alten Streifen Teppich, den wir uns auf unserem Weihnachtsmarkt im Schloss auf den kalten Steinboden legen 😀
Trotz all der Routine sind wir dennoch immer sehr aufgeregt.
Mögen die Leute, was wir anbieten? Was wenn keiner kauft? Was wenn ich zu wenig oder zu viel gebastelt habe? Was, wenn wir dieses Jahr einen neuen Platz zugewiesen bekommen?
Tatsächlich ist bei uns der Faktor Standort immer eine Überraschung. Vorher kommunizierte Standorte, waren dann am Tag doch plötzlich ganz andere. An der Toilette, in einem Raum ohne Fenster oder bei Wind und Wetter im Freien (macht sich mit Papier nicht so gut) oder oder oder…wir haben aber immer das Beste draus gemacht und meist sogar an den Standorten, die am Anfang ungünstig schienen, die meiste Kundschaft angezogen. Der Stand an der Toilette beispielsweise war ein Hauptgewinn.
Was bei all dem aber das aufregendste ist:
die Kundschaft ist eine ganz andere als die, die wir hier im Netz kennen. Mag jetzt banal klingen, aber damit geht einiges einher. Beispielsweise sind alle, die uns hier folgen, bewusst an Basteleien mit Papier und Selbstgemachtem interessiert. Das gilt nicht zwingend für jeden Marktbesucher.
Wir haben daher auch immer wieder die Erfahrung gemacht: Unsere Kleinigkeiten haben Erklärungsbedarf.
Ein Stand mit Honig beispielsweise muss nicht groß erklären, wofür das eigene Produkt genutzt werden kann. Bei uns jedoch ist nicht immer sofort ersichtlich, wofür die Verpackung gedacht ist oder was drin ist. Da muss man schon näher herantreten. Ein gewisses Moderationstalent unsererseits ist dabei regelmäßig gefordert.
Wenn sich manchmal große Trauben vor unserem Stand bilden, während man beispielsweise den Dauerbrenner „Advent in der Tüte“ erklärt, kommt man sich auch hin und wieder wie ein Marktschreier vor. „Extrablatt, Extrablatt! Hier gibt es die Kleinigkeit für die Nachbarin, Kollegin oder Freundin. Treten Sie näher, treten Sie ran. Alles ist mit Liebe handgemacht.“
Nee Spaß, so rufen wir natürlich nicht durch die Gegend, aber es gibt dennoch dieses Phänomen: wenn ein Kunde etwas erklärt bekommen möchte, treten meist andere dazu und hören mit.
Daher ist unsere Empfehlung: stellt euch hinter den Stand und erklärt proaktiv was ihr anbietet. Wir setzen uns nur, wenn mal gar kein Kunde in Sicht ist! Wir haben festgestellt: der Blick aufs Handy killt den Kundenstrom. Auf Weihnachtsmärkten spielen wir auch hin und wieder Weihnachtsmusik und zünden Räucherkerzen an. Die Stimmung und ein Lächeln auf den Lippen macht’s!
Ein zweiter Unterschied zum Blog ist:
Das Feedback der Kunden ist viel direkter. Man präsentiert ja schon das eigene Hobby, eigene Vorlieben, ein Stück eigenen Charakter. Marktstände sind das Livekonzert des Bastlers sozusagen. Das Feedback kann zwar auch sehr negativ sein, bisher haben wir aber vorrangig sehr positive Reaktionen erlebt. Dieser direkte Kontakt macht uns die größte Freude. An einige Lieblingsdialoge und witzige Annekdoten erinnern wir uns bis heute. Übrigens: auch Lob kann sehr barsch vorgetragen werden 😉 Aber das würde inzwischen Bücher füllen…
Aus all diesen Gründen haben wir großen Respekt vor allen, die alleine ihre Marktstände betreiben und organisieren. Hut ab! Das erfordert Kraft und Mut. Wahnsinn!
Wir sind auch aufgrund der Aufregung jedem dankbar, der uns besucht. Wenn auch nur, um uns kurz zu drücken. Eine solche Schützenhilfe stärkt uns immer den Rücken. Danke an Familie, Freunde und all unsere treuen Fans. Danke für die Umarmungen, Kekse und mitgebrachten Kleinigkeiten.
Ein Dank geht auch wieder an alle, die tapfer bis zum Schluss gelesen haben.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche Tipps und Tricks könnt ihr für Marktstände empfehlen? Kommentiert doch mal.
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